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Das japanische Juwel

Unternehmenstaugliche Software wird jedoch bis heute maßgeblich von “Alten Hasen” getragen, die die Probleme der Kunden kennen und es gelernt haben, sie mit Hilfe von Monitor, Tastatur und Maus zu lösen. Was sie freilich während all der Jahre in den Büros, Lagern und Werkstätten der Kunden häufig nicht lernen konnten, war das, was jungen Universitätsabgängern bereits in Fleisch und Blut überging: Der Umgang mit Open Source, mit den Webtechnologien, mit den diversen modernen Entwicklungssprachen und vor allem die Leichtigkeit, zwischen allen möglichen beteiligten Elementen (und “Communities”) hin- und herzuspringen und aus dem Vollen der Open-Source-Lagerhalle von “Fertigteilen” zu schöpfen, um mit möglichst wenig Eigenarbeit ein neues, eigenständiges Produkt zu zaubern. Gerade die Verwendung unterschiedlicher Technologien kann dabei enorme Vorzüge bringen, wie Ajax beweist, das ebenfalls “schlagartig” die Bühne der Software-Entwicklung erobert hat.

Für die Jungen ist das alles selbstverständlich, doch was haben die “Alten Hasen” von den ungeheuren Möglichkeiten der modernen Software-Entwicklung?

Die Frage erhebt sich deshalb, wie weit “Ruby on Rails” genau dieses “Herumspringen” so reduziert, dass es für “Alte Hasen” sinnvoll wird, ihre Unternehmenssoftware trotz des Lernaufwands auf dieser kostengünstigen Open-Source-Grundlage zu erstellen.

Frage ist also: Was taugt Ruby on Rails im Alltag? Und wie lange brauche ich, bis ich vernünftige Software mit “Ruby on Rails” erstellen kann?

Wie lange brauche ich, wenn ich zwar komplexe betriebswirtschaftliche Software problemlos beherrsche, diese jedoch in Sprachen geschrieben habe, die mindestens 30 Jahre alt sind? Wenn ich zwar objektorientierte Verfahrensweisen verstehe, aber von den modernen Skriptsprachen - von Javascript und Perl ĂĽber PHP und Python bis Ruby - nur die Namen kenne, wenn ich von Web-Programmierung nicht mehr weiĂź als die Erstellung von Webseiten ĂĽber irgendwelche komfortablen HTML-Writer und CSS nur mal angesehen habe?

Die Antwort ist bereits nach kurzer Zeit erkennbar:

Ruby ist unglaublich. Und Rails ist ein Hammer.

Wenn auch die Begeisterung im täglichen Kampf gegen die Tücken des Browsers und die undurchsichtigen Tiefen des Internet-Nirvanas immer wieder auf eine harte Probe gestellt wird, so bleibt stets höchst erfreulich, wie flexibel sich mit Ruby die Programmierung gestalten lässt weil beispielsweise ganze Programmteile als Texte bei Bedarf eingeschleust werden können - und die Browser-Oberfläche mit Ajax-Komfort, die Rails bietet, ist nun einmal genau das, was die Imame der IT von ihren Elfenbein-Minaretts rufen:

SOA mit RIA fĂĽr SaaS! SOA mit RIA fĂĽr SaaS

Was im Klartext nur heißt, dass Programme über das Internet so bequem zu handhaben sein sollen/werden, dass kleinere Unternehmen sich nicht mehr damit belasten müssen, sondern zu einem Anbieter ihrer Wahl gehen können, der ihnen dann alle Mühen der Computer-Dressur abnimmt, sich um Lästigkeiten wie Sicherungen und Sicherheit kümmert und bei Fragen aller Art hilfreich zur Hand geht (natürlich gegen Entgelt) - während sie einfach tun, was sie tun müssen und das so natürlich, wie sie ihre Reisen online buchen oder bei Ebay® ein- und verkaufen.

Und exakt dafĂĽr eignet sich Ruby on Rails.

Geradezu perfekt.

  • Taschenbuch: Seiten
  • Verlag: (2007-05-01 )
  • Preis: 38.00 €
  • Sprache: german
  • ISBN-10: 393503105X
  • Autor(en): F. F. Bevier
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